Die Finca Pública de Son Real und der Parc Natural de s’Albufera de Mallorca
Unsere Gemeinde liegt zwischen zwei wichtigen Naturparks: Finca Pública de Son Real und Parc Natural de s’Albufera de Mallorca. Auf der einen Seite ist die Finca Pública de Son Real ein natürlicher und historischer Schatz, dank der Anwesenheit zahlreicher archäologischer Stätten, des Dünensystems und anderer ethnologischer Elemente. Andererseits ist die Parc Natural de s’Albufera de Mallorca das größte Feuchtgebiet der Balearen und ein Gebiet mit besonderem Vogelschutz (ZEPA) und als Ort von gemeinschaftlicher Bedeutung (LIC). Aufgrund dieser Fakten können verschiedene Routen gefunden werden, um die Natur und Fauna zu genießen.
Wenn Sie ein Vogelbeobachter sind, bieten Ihnen diese beiden Naturräume eine Vielzahl von Möglichkeiten, Ihr Hobby zu genießen. Dort leben mehr als 200 Vogelarten zusammen und können beobachtet werden. Sowohl die Finca Pública de Son Real als auch der Prac Natural de s’Albufera de Mallorca sind sehr gut für die Vogelbeobachtung ausgestattet, da sie über mehrere Beobachtungsstationen, ausgeschilderte Routen und Informationszentren verfügen.
Beschreibung der Orte
Finca Pública de Son Real
Son Real befindet sich fast in der Mitte des Küstenbogens an der Bucht von Alcúdia und wurde bereits seit der Vorgeschichte bis zur heutigen Zeit ohne Unterbrechung bewohnt. Hier wurden Spuren menschlichen Lebens von vor 4.500 Jahren gefunden, überdeckt von Resten aus prä-talayotischer (vor 4.000 Jahren) und talayotischer Zeit (vor 3.000 Jahren), aus der Zeit der Römer (vor etwas mehr als 2.000 Jahren), der Araber, des Mittelalters und durchgehend bis zur Gegenwart. Wenn man von Son Real spricht, bezieht man sich auf eines der wichtigsten Beispiele des archäologischen Erbes auf den Balearen, wofür die weithin bekannten prähistorischen Grabstätten bzw. die Nekropole in S’Illot des Porros und in Punta des Fenicis zeugen. Neben dem archäologischen Reichtum ist Son Real stark mit dem ländlichen Leben auf Mallorca verbunden, d. h., es handelt sich um ein Landgut oder „Possessió“, bestehend aus Gebäuden aus verschiedenen Epochen, die Zeugen einer nicht allzu weit entfernten Vergangenheit darstellen, als die wirtschaftliche Tätigkeit noch aus Ackerbau und Viehzucht bestand.
Parc Natural de s’Albufera de Mallorca
Das Feuchtgebiet S’Albufera auf Mallorca wurde am 28. Januar 1988 zum Naturschutzgebiet erklärt (Erlass 4/1988). Außerdem ist S’Albufera ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung im Rahmen der Ramsar-Konvention und gehört als Vogelschutzgebiet (SPA) und besonderes Schutzgebiet (SAC) zum Natura-2000-Netzwerk der EU. S’Albufera ist mit seinen 1.646,48 Hektar das größte und wichtigste Feuchtgebiet der Balearen. Es liegt in den Gemeindegebieten von Muro und Sa Pobla und besteht hauptsächlich aus Schilf und Marsch. Seine Ursprünge gehen in die Antike zurück, Ausdehnung und Merkmale haben jedoch je Meeresspiegel variiert. Teile des Graslands stammen zwar noch aus dem Tertiär, das heutige Feuchtgebiet entstand jedoch vor weniger als 100.000 Jahren. Die ans Meer grenzenden Dünen sind jüngeren Datums und etwa 10.000 Jahre alt.
Was ist zu sehen
Wasser ist die Grundlage der biologischen Vielfalt von S’Albufera. Wasser und die Bodenfeuchtigkeit ermöglichen ein kontinuierliches Wachstum der Vegetation, die je nach Tiefe, Nähe zum Meer und Bodenbeschaffenheit variiert. Der Naturpark bekommt sein Süßwasser größtenteils über Wildbäche und Grundwasser. Der Zufluss von Meerwasser im Sommer ist zwar nicht beträchtlich, hat aber eine deutliche Wirkung auf Flora und Fauna.
Schilfrohr (Phragmites australis), Binsenschneide (Cladium mariscus) und Kolbenschilf (Thypa spp.) beherrschen die Vegetation. In den Kanälen findet man Wasserpflanzen wie das Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und das Raue Hornblatt (Ceratophyllum demersum). In der Salzwassermarsch wachsen Binsen (Juncus sp.) und Queller (Salicornia sp.). Unter den vertretenen Baumarten sind besonders die Silberpappel (Populus alba), die Ulme (Ulmus spp.) und die Tamariske (Tamarix sp.) zu erwähnen.
Die Vegetation der Dünen ist an die harten Bedingungen der Umgebung angepasst, man findet unter anderem die Dünen-Trichternarzisse (Pancratium maritimum), Peu de Milà, eine Mittelmeerart der Spatzenzungengewächse (Thymelaea velutina), und den Küsten-Stech-Wacholder (Juniperus oxycedrus macrocarpa).
Es gibt mit insgesamt 205 Arten eine enorme Vielfalt an Pilzen. Eine von ihnen, die Psathyrella halofila, wurde im Jahre 1992 in S’Albufera entdeckt.
Was die Fauna betrifft, sind bei den Fischen besonders der Flußaal (Anguilla anguilla) und die Meeräsche erwähnenswert. In großer Anzahl findet man den Iberischen Wasserfrosch (Pelophylax perezi) und Reptilien wie die Viper (Natrix maura) und die europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis). Zu den insgesamt 22 Säugetierarten gehören Ratten, Mäuse und mehrere Fledermausarten.
Wirbellosen sind ebenfalls sehr vielfältig vertreten: Libellen, Zweiflügler, Mistkäfer und über 450 Nachtfalterarten.
Insgesamt konnten bisher 303 verschiedene Vogelarten beobachtet werden, davon 64 sesshafte oder im Sommer vertretene Arten, die sich im Naturpark fortpflanzen. Mehr als 10.000 Vögel überwintern in S’Albufera: Enten, Fischreiher… und auch große Starenschwärme. Der Naturpark ist ein wichtiger Zwischenstopp für viele Zugvögel, von denen viele nur ein paar Tage zu Gast sind, wie Knäkenten, Schwalben … und die selten gesichteten Kraniche.
Son Real ist ein Landgut mit Ackerbau und Viehzucht im Gemeindegebiet von Santa Margalida, auf halbem Weg von Can Picafort nach Son Serra de Marina, zwischen dem Meer und der Landstraße von Artà nach Can Picafort.
Das Landgut setzt sich aus Gebäuden von hohem historischem Wert zusammen, ebenso wie aus weitläufigen Feldern, mit Büschen und Aleppo-Kiefern bewachsenen Anhöhen, natürlichen Stränden sowie einem bedeutenden Dünenstreifen an der Küste.
Strände, Dünen, Wasserläufe und Vegetation bilden ein ebenso vielfältiges wie bedeutendes Naturgebiet. Daneben gibt es jedoch auch archäologische Bauwerke und Überreste von unschätzbarem Wert, darunter z. B. die Folgenden: Reste eines prätalayotischen Dorfes, Bestattungshöhlen, megalithische Grabstätten, eine Nekropole aus der talayotischen Zeit usw.).
Die Häuser auf dem Landgut wurden im Mittelalter errichtet und bilden einen traditionellen Gebäudekomplex (Can Morell, Ca n’Apol·lònia, Ca s’Amitger und sa Casa Nova). Dazu gehören Herren
- und Bauernhäuser, ein Innenhof, ein Verteidigungsturm, eine Kapelle, Lagergebäude, Rinder-und Schweineställe usw.
In den Cases Noves, den neuen Häusern aus dem 20. Jahrhundert, sind die früheren Schuppen renoviert und zum Informationszentrum von Son Real mit völkerkundlichen Themen umgebaut wurden, das 2008 eingeweiht wurde. Im Casa dels Senyors oder Herrenhaus wurde ein archäologisches Museum eingerichtet, in dem archäologische Reste aus den verschiedenen Fundstätten auf dem Landgut ausgestellt sind und dazu Informationen geboten werden.
Auf dem Landgut leben Tiere einheimischer Rassen (Schafe, schwarze Schweine, Hennen, Puten, Esel usw.), die in angemessener Form gehalten und gezüchtet werden. Zur rein biologischen Landwirtschaft gehören u. a. Mandel-, Johannisbrot-und Feigenbäume.
Besonders zu erwähnen ist die Vielfalt der Landschaften (Pinien, Steineichen, Dünensysteme, Ufervegetationen auf beiden Seiten des Flusses, angebaute Felder und buschbewachsene Anhöhen), sowie die unterschiedliche Flora und Fauna, insbesondere eine bedeutende Population der Mittelmeerschildkröte. In den Jagdrevieren wird die traditionelle Form der Drosseljagd mit den sog. „Filats“ oder Netzen angewandt, die an einem engen Durchgang zwischen den Bäumen gespannt werden.
Außerdem sind in Son Real mehrere Elemente der menschlichen Einwirkung auf die Landschaft erhalten (z. B. Marés-und Sandsteinbrüche, frühere Wege, ein Bunker und Peilungstürme, die nach dem spanischen Bürgerkrieg für U-Boot-Übungen in der Bucht von Alcúdia errichtet wurden und dazu dienten, die Positionslinien zu finden).
Der Zugang zum Strand ist wunderschön, mit vielen verschiedenen Pflanzenarten und wertvollen biologischen Elementen.
Son Real ist ein großes Landgut, das früher als ackerbauliche und viehzüchterische Produktionseinheit betrieben wurde und von den Einheimischen mit dem Begriff „Possessió“ bezeichnet wird. Es enthält eine Vielfalt an historischen, landschaftlichen, kulturellen, gesellschaftlichen, umweltspezifischen und anderen Werten.